Der Höllturm von Wöllersdorf

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Nun, in diesen Zeiten der Pandemie erkunden wir die Nachbarschaft statt ferner oder auch nur naher Länder. Als ich einen Landkarteneintrag „Höllturm“ sah, war sofort klar: dort muß ich hin.

So fuhren wir eines schönen Nachmittags ein paar Kilometer nach Wöllersdorf und spazierten den Hohlweg von der Kirchengasse kommend über Schafschere den „Höhlturmweg“ hinauf zu der mittelalterlichen Turmruine, die über einer der größten Höhlen dieser Gegend errichtet wurde. Errichtet nicht als Ruine, sondern als Turm samt Verteiligungsanlage wohlgemerkt. Große Höhe in dieser Gegend bedeutet: ca. 180 Meter Länge, also bitte nicht zuviel erwarten.

Recherchen haben nicht allzu viel ergeben, der Höhlturm wurde im 15. Jahrhundert errichtet und hatte wohl unterirdische Verbindungsgänge zur Höhle selbst. Davon ist nicht mehr viel erhalten, auch von den restlichen Verteidigungsanlagen nicht, aber man kann sich mit ein bisschen Fantasie schon vorstellen, wie es hier vielleicht einmal ausgesehen haben könnte. 1994 wurde der Turm zuletzt renoviert und gibt ein hybsches Wöllersdorfer Wahrzeichen ab.

Im nicht zugänglichen Teil der Höhle sind, so ist zu lesen, noch Auflager für Deckenbalken und Gurtbögen vorhanden.

Dem sey, wie ihm wolle, und obwohl wir vieles von dem, was uns früher war erzählt worden, hier nicht fanden, bleibt doch die Höhle außerst merkwürdig, und einer genaueren Untersuchung werth.

Auszug aus J. C. Scheigers Beschreibung von 1826

Danach nahmen wir noch den Panorama-Rundwanderweg durch den Föhrenwald und an der Piesting entlang, bei Feldern vorbei zurück zum Auto.