Tschechien 2022 – Tag 2 – Schloss Hluboká nad Vltavou

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Das zu deutsch Schloss Frauenberg genannte Bauwerk gilt als eines der schönsten Schlösser Tschechiens – und das zurecht. Heute wirkt das Schloß ein wenig wie aus einem Märchen, wie die Heimat des furchtlosen Ritters, der auszieht um die in Not geratene Jungfrau zu retten. Die Baugeschichte ist jedoch geprägt von Veränderung: Errichtung einer frühgotischen Burg im 13. Jahrhhundert, Erweiterung derselben im 15. Jahrhhundert. Andreas Ungnad von Sonegg trieb den Herrschaftssitz in den Ruin. Wechelnde Eigentümer, im 14. Jahrhhundert Umbau zu einem Renaissanceschloss. Überschuldung und Verkauf. Enteignung, schließlich 1661 Verkauf an Johann Adolf I. von Schwarzenberg. Umbau im 18. Jahrhundert zu einem barocken Schloss. War es das? Nein! Im 19. Jahrhhundert schließlich Umbau hin zur Romantik auf Betreiben von Johann Adolf II. Fürst zu Schwarzenberg.

Wenn ich die Geschichte so betrachte und auch die neuere Historie so lese, dann möchte ich dieses Schmuckstück eigentlich nicht mal geschenkt: Fürst Adolph Schwarzenberg wurde 1939 auf Befehl Heinrich Himmlers enteignet. 1945 wurde ihm sein Vermögen samt Schloß zurückgegeben nur um 1947 erneut, dieses Mal von der kommunistischen Regierung der damaligen Tschechoslowakei, enteignet zu werden.