München 2022

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Tag 1 – Ankunft und Innenstadt

Mein verlängertes Geburtstagswochenende verbrachten wir in München. Ich war noch nie in München, meine mir Liebste war auch noch nicht in München, also fuhren wir nach München. In Bezug auf Unterkunft habe ich darauf bestanden, daß es möglichst etwas bayrisches sein muß. Nichts modernes bitteschön, sondern etwas mit Tradition und so haben wir uns für das Hotel Obermayer in Trudering entschieden. Irgendwie war es irgendwie so, wie ich es mir irgendwie vorgestellt habe. Viel Holz, rustikal, einfache Zimmer aber sehr gemütlich. Mich haben die illusionistischen Malereien gefallen, die zumindest im so genannten Traditionshaus zu bewundern waren. Gute Arbeit! Vom bayrischen Leberkäse, den es neben Schweinswürscht beim üppigen Frühstück mit zur Auswahl gab, habe ich leider kein Foto…
Dafür gibt es ein Foto von meinem Geburtstagsgeschenk: Willi der Wachhund unterstützt nun Pferti als Reisemaskottchen.

Wir sind mit der S-Bahn ins Stadtzentrum gefahren und ich als Manchmal-Wien-Fahrer und meine mir Liebste als Oft-Wien-Fahrerin ist zu Ohren gekommen: nichts. Es war ruhig, niemand hat laut telefoniert, geschrien, geflucht, geschimpft oder gesudert. Es war ruhig. Herrlich. Den restlichen Dezembertag haben wir mit einem Rundgang durch die Innenstadt abgeschlossen, aufgrund der frühen Dunkelheit gibt es nicht allzuviele Fotos davon aber ich schwöre, ich war dort! Wir waren am Weihnachtsmarkt auf dem und um den Marienplatz, in ein paar Geschäften und meine mir Liebste war voll angetan von der Fritz Mühlenbäckerei auf dem Viktualienmarkt.

Am Abend versuchten wir vergeblich einen Platz im Hofbräuhaus oder dem Löwenbräukeller zu ergattern, daher musste das Hard Rock Cafe herhalten. Am nächsten Tag sind wir frühmorgens, nach bereits erwähntem Frühstück, in die Bavaria Filmstadt aufgebrochen. Am Papier liest sich das sehr eindrucksvoll: Regisseure wie Alfred Hitchcock, Billy Wilder, Orson Welles, Ingmar Bergman und Stanley Kubrick um nur ein paar zu nennen. Filmproduktionen wie Das Boot, Die unendliche Geschichte, (T)Raumschiff Surprise, Asterix und Obelix gegen Caesar oder Hui Bu um nur ein paar zu nennen.
In Realität, nun ja, es war wie aus der Zeit gefallen, wie eine abgewohnte Wohnung, eine durchgesessene Couch. Ich zweifle nicht an der Professionalität des Studios, nicht im Geringsten, aber auch die Führung war gewöhnungsbedürftig. Man kennt vielleicht das Meme „Overexcited Girlfriend“ und ungefähr in diese Kerbe schlug unsere Führerin. Sehr engagiert und freundlich, keine Frage, aber es war kalt und nass und schließlich begann es zu schneien. Führerin: „Schaut, wie schön, es schneit!“ Bayer: „Man kann sich auch alles schönreden.“
Aber man bekommt unter Anderm ein paar Original-Requisiten aus diversen Filmen zu sehen und kann zum Beispiel durch das Boot aus „Das Boot“ spazieren. Das ist schon ein gewisser Wow-Effekt. Mein Favorit was das Raumschiff.

Danach sind wir noch zum Bahnwärter Thiel gefahren um uns die alternative Szende bzw. die Graffitis anzusehen. Das war schon sehr nett, das gibt es ja auch in anderen Städten und ich finde das sehr wichtig, daß auch diese Subkultur sich völlig legal ausleben kann. Ist für mich immer wie ein bisschen Mad Max ohne Angst haben zu müssen zu sterben.

Bevor wir wieder in Richtung Heimat aufbrachen, fuhren wir am dritten und letzten Tag noch zur BMW Welt. Die Architektur kann sich durchaus sehen lassen und wer sich für Autos interessiert kommt hier jedenfalls auf seine (Gratis-) Kosten. Ich persönlich kann mit fortschreitendem Alter leistungsstarken Kraftfahrzeugen immer weniger abgewinnen, aber dennoch: sehenswert.

Ich kann nicht sagen, ob das mit einem BMW nicht eh auch passiert wäre, jedenfalls barst auf der Heimfahrt mit einem lauten Knall spontan die Rückscheibe meines schwedischen fahrbaren Untersatzes. Immerhin blieben die meisten Teile der Scheibe an Ort und Stelle, was den Wassereintritt in Grenzen hielt und die Städtereise nach München als übersichtlichen Versicherungsfall enden ließ.