Malta 2023 – Tag 7

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Valletta

Valletta ist die kleinste Hauptstadt der EU, sowohl nach Fläche als auch nach Einwohnerzahl, und als Gesamtmonument UNESCO-Welterbe. Durchaus eindrucksvolle Rohdaten also für unseren letzten beiden Tage auf Malta. Wir reisten also von Victoria wieder zurück auf die Hauptinsel. Insbesondere bei der Ankunft mit dem Fährschiff im Hafen von Valletta offenbart sich die außergewöhnliche Anlage der Stadt, die historisch nur bedingt als gewachsen bezeichnet werden kann, denn sie wurde als Ganzes als Festungsstadt geplant und entsprechend angelegt.

Die Ritter des Malteserordens hatten sich um 1530 auf Malta angesiedelt und verteidigten 1565 Malta gegen die Truppen Süleyman des Prächtigen. Dabei wurde das Fort St. Elmo vollständig zerstört und der Großmeister des Malteserordens Jean de la Valette legte 1566 den Grundstein für eine moderne, und aus militärarchitektonischer Sicht, Idealstadt. Daher die strenge Rasterung der Straßen, daher die Verteidigungsanlagen und daher der Name. Viele Großprojekte könnten sich ein Beispiel an Valetta nehmen, zumindest was die Bauzeit anbelangt, denn nach nur 20 Jahren Bauzeit war Valletta bereits, sich selbst zu verteidigen.

Valletta sollte militärisch unbezwungen bleiben, vor der Flotte Napoleons kapitulierte man 1798 zwar kampflos, aber die wahre Standhaftigkeit Vallettas und Maltas offenbarte sich im zweiten Weltkrieg, als es auf der Seite der Alliierten dem italienisch-deutschen Bobenhagel trotzte und die Insel uneingenommenes Bollwerk im Mittelmeer blieb. Malta wurde um 1800 von England besetzt und war bis 1964 englische Kolonie, so war es trotz seiner Lage südlich von Sizilien britisches Territorium und wurde erstes Ziel italienischer Luftangriffe nach der britisches Kriegserklärung an Nazi-Deutschland. Der britische König George VI verlieh dem gesamten maltesischen Volk im Jahr 1942 das George Cross für besonderes Heldentum. Kann man sich jetzt nicht viel darum kaufen, macht auch niemanden wieder lebendig, ist aber eine nette Geste.

Nach unserer Ankunft zur Mittagszeit haben wir erstmal unser Luggage ins Hotel gedropped. Yo. Das The Duke Boutique Hotel entpuppe sich als zweischneidiges Schwert. Einerseits war unser Zimmer im Erdgeschoß geschmackvoll ausgestattet, zumindest was unseren Geschmack betrifft, und hatte zudem einen und den einzigen Zugang zum Atrium, welches als Terrasse ausgestaltet war und wo ich mich dem Konsum von mit Papier umwickelten getrockneten Tabakblättern widmen konnte ohne das Haus verlassen zu müssen. Andererseits herrschte in besagtem Zimmer trotz Klimatisierung eine derart hohe Luftfeuchtigkeit, daß ich vor und nach dem Dusche gleich exakt gleich naß war. Nochmal andererseits wiederum hatte das Hotel eine sehr feine Dachterrasse, von wo aus man über den Hafen und das Umland überblicken konnte.

Nachmittags bis Abends sind wir durch Valltetta geschlendert, ohne eigentliches Ziel und ohne jegliche Hast. Wie eingangs erwähnt ist Valetta nicht groß, Ohne Pause und ohne Hast kann man Valletta längsnach in gut 30 Minuten durchgehen. Wir hatten an diesem Tag auch keinen Drang, in eines der Museen zu gehen oder den Großmeisterpalast zu besuchen oder uns in der St. John’s Co-Cathedral „Die Enthauptung Johannes des Täufers“ von Caravaggio anzusehen. Wir wollten einfach die Atmosphäre der Stadt atmen.

Die Abendstimmung haben wir dann in den Upper Barrakka Garden genossen.