Malta 2023 – Tag 9

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Lascaris War Rooms, Chill Out, Fazit

Am letzten Tag haben sich die mir Liebste und ich getrennt… Aus mir unerfindlichen Gründen hatte sie genug gesehen von Bunkern und Tunneln. So erkundete sie noch einmal die Straßen von Valletta – ich allerdings mußte unbedingt noch die Lascaris War Rooms sehen, ein ehemaliger unterirdischer Gefechtsstand tief im Berg unter der Stadt. Die ursprünglichen Kammern sind weit älter, die heutigen Räumlichkeiten jedoch wurden von der britischen Royal Navy und der Royal Air Force zur Führung der See- und Luftverteidigung der Inseln während der so genannten Zweiten Großen Belagerung Maltas eingerichtet.

Nach erfolgreicher Verteidigung der Insel dienten sie ab 1942 als Hauptquartier der Alliierten während des Zweiten Weltkrieges. Von hier wurde unter dem Kommando von Dwight D. Eisenhower im Juli 1943 die Operation Husky (die alliierte Invasion Siziliens) koordiniert.

Ein stolzer Brite fungierte als Guide und erzählte spannende Geschichten über den Ort und die Menschen. Meine Antwort auf die Frage, woher ich käme („Austria“) wurde mit „Now, that’s something.“ quittiert.

Danach machten wir uns auf zu unserem letzten Quartier, dem Talbot & Bons Bed & Breakfast in Gudja, direkt neben dem Flughafen gelegen. Unser Rückflug am nächsten Tag sollte ziemlich zeitig in der Früh gehen und wir wollten beide unnötigen Streß vermeiden. Es ist eine nette kleine Unterkunft mit Swimming Pool und wir verbrachten den Nachmittag mit Entspannung, Futtersuche und noch mehr Entspannung.

Ein kleines Fazit

Malta war ein interessantes Reiseziel, eine Mischung aus südländischem Europa mit orientalischen Einflüssen garniert mit britischen Kolonialüberresten. Insbesondere die Hauptinsel ist karg, also botanisch gab es, zumindest während unserer Reisezeit im Juli, nicht wirklich viel mehr zu sehen als Kakteen und verdörrte Sträucher und Büsche. Die Landschaft ist durchzogen von Steinmauern und überhaupt ist das Betrachten von Steinen verschiedenster Verwendung (als Mauer, als Tempel, als Gebäude oder einfach nur als Stein) eines der Hauptbeschäftigungen interessierter Touristen.

Alternativ zu Steinen gibt es ein paar sehr nette Strände und Buchen, am Bekanntesten die Blaue Lagune auf Comino.

Grundsätzlich ist es in Malta so, wie bei so ziemlich jeder Destination: je länger man dort ist, desto mehr gäbe es noch zu sehen und zu tun. Wir haben uns, abgesehen von den Tempeln, eigentlich kaum in Museen oder Kirchen oder Palästen aufgehalten, wir hatten uns dazu entschieden, mehr das Flair an sich zu genießen. Was ich im Nachhinein der Reise gerne noch hinzugefügt hätte: den Großmeisterpalast und die St. John’s Co-Cathedral mit dem Gemälde Die Enthauptung Johannes des Täufers von Caravaggio in Valletta sowie das Hypogäum von Ħal-Saflieni (sehr limitierte Besucherzahlen, wir bekamen keine Karten).

Ich glaube, es gibt bessere Zeiten, Malta zu bereisen, als Ende Juli. Aufgrund des Lehrberufs meiner mir Liebsten gibt es für uns jedoch kaum Möglichkeiten für eine längere Reise als in den Sommermonaten. Die dieses Jahr alle globalen Rekorde brechende Hitze hat uns sehr zu schaffen gemacht. Wir sind bei 45 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit angekommen, dem Höhepunkt einer auch für Malta außergewöhnlichen Hitzewelle. Nach ein paar Tage war es dann nur mehr heiß und wir haben als Konsequenz den Entschluß gefasst, daß wir im Sommer keine südlichen Destinationen mehr bereisen wollen.

Malta jedoch wird mich, wenn alles so läuft, wie geplant, jedenfalls wiedersehen. Denn mein Vorhaben, einen Marathon in jeder europäischen Hauptstadt zu laufen, schließt Valletta mit ein und ich freue mich schon jetzt auf den Moment, an dem sich meine Laufschuhe in maltesischem Staub hüllen.


Naraw dalwaqt, Malta!