Böhmische Schweiz 2024 – Tag 2
Dresden und Anreise böhmische Schweiz
Den Vormittag und Teile des Nachmittags verbrachten wir mit der Erkundung Dresdens.
Es ist ja weithin bekannt, daß die Dresdner Altstadt im Februar 1945 durch alliierte Bombenangriffe fast vollständig zerstört wurde. Viele Ruinen wurden zu DDR-Zeiten komplett abgetragen, es wurde aber auch mit dem Wiederaufbau bzw. Rekonstruktion historisch bedeutsamer Bauwerke begonnen, wie zum Beispiel die berühmte Semperoper, der Zwinger oder die Kreuzkirche.
So ist das Altstadtgebiet von Dresden durchaus reizvoll, wohl aber durchwachsen und zeichnet sich teilweise noch mit „sozialistischem Flair“ aus.

Interessant ist auch die etwas außerhalb gelegene, heute als Büro und Veranstaltungsstätte genutzte, ehemalige Tabakwarenfabrik Yenidze, die von 1908 bis 1909 im Stil einer Moschee erbaut wurde. Offenbar waren die Dresdner damals nicht sehr erfreut über dieses orientalisch anmutende Ding.
Ein Abstecher zur Kunsthof-Passage und dem Künstlerviertel durfte nicht fehlen. Buntigkeitslevel: hoch.
Nachmittags brachen wir Richtung Hřensko auf, wo wir die nächsten beiden Tage mit Wanderungen verplant hatten. Das erste Wow-Erlebnis nach dem Einbiegen von der Bundesstraße, die malerisch der Elbe entlang verläuft, wenn die ersten markanten Felsformationen, die den kleinen Ort umgeben, sichtbar werden. Danach aber ein Oha-Erlebnis, nämlich die deutlich sichtbaren Spuren des größten Waldbrands in der tschechischen Geschichte, der im Juli und August 2022 rund 1.600 Hektar Wald vernichtet hat und erst nach 20 Tagen gelöscht werden konnte.
Nach dem Einchecken im Hotel begaben wir uns allerdings zuerst auf Spurensuche in Jetřichovice. Meine persönliche Verbindung zur böhmischen Schweiz ist nämlich wie folgt: meine Urgroßmutter mütterlicherseits wurde 1881 in Jetřichovice, damals Dittersbach, geboren und ihre Eltern, also meine Ur-Urgroßeltern stammen ebenfalls aus Dittersbach (geboren 1853 bzw. 1857).
150 Jahre später ist hier natürlich alles anders, die deutschsprachige Bevölkerung wurde bekanntlich vertrieben und es lässt sich für mich nicht mehr feststellen, ob das alte Gebäude, das an der Geburtsadresse meiner Ur-Urgroßmutter steht, tatsächlich mit Selbigem ident ist.
Abends entschieden wir uns für Speis und Trank im urigen Wirtshaus „Zur Försterei (U Fořta)“ und wurden dort mit guter Hausmannskost abgefüttert.
