Malta 2023 – Tag 5

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Gozo, Ġgantija-Tempel, Ta’-Kola-Windmühle, Xerri’s Grotto, Victoria (Rabat)

Ein letztes Mal genossen wir unser Frühstück im wundervollen „The Heritage Boutique Accommodation“ in Rabat, bevor wir den Bus nach Ċirkewwa bestiegen, um von Malta auf Gozo überzusetzen.

Gozo ist die zweitgrößte Insel Maltas und ist mittels Fährverbindung problemlos und regelmäßig zu erreichen. Die Fähre legt in Mġarr an, einem etwas größeren Fischerdorf mit sehr ansehnlicher Silhouette der überdimensioniert wirkenden Kirche vom Meer aus. Dort hielten wir uns jedoch nicht lange auf, sondern fuhren weiter, wieder mit dem Bus, in die Hauptstadt von Gozo: Victoria (vor der britischen Herrschaft Rabat genannt).

In Victoria haben wir die Koffer in unserem nächsten Quartier, dem The Duke Boutique Hotel, verstaut und sind sofort wieder aufgebrochen, um uns den eindrucksvollsten Tempel auf Malta anzusehen: Ġgantija.

Die Ġgantija-Tempel liegen in Xagħra, wobei man eigenlich sagen müsste, daß Xagħra neben Ġgantija erbaut wurde. Die Errichtung der Tempelanlage, die aus zwei zusammengebauten Tempeln unterschiedlicher Epochen besteht, liegt nämlich an die 5600 Jahre zurück und sie zählt daher zu den den ältesten noch erhaltenen freistehenden Gebäuden der Welt und ist, wie die anderen Tempelanlagen auf Malata, UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Schlichtung der Steine ist beeindruckend. Die passgenauen Fugen stechen ins Auge, insbesondere, da die Blöcke nicht regelmäßig sind, sondern wie ein dreidimensionales Puzzle wirken, ein mit Tetris erbautes steinernes Monument sozusagen. Der Zahn der Zeit hat natürlich auch an Ġgantija genagt, aber die Außenmauern sind an einer Stelle immer noch über 6 Meter hoch, wobei man davon ausgeht, daß die Anlage zu ihrer Errichtung noch um einiges höher war. Die Kalksteinblöcke sind bis zu 50 Tonnen schwer und das zeugt vom Verständnis der Erbauer über Abbau, Transport, Bearbeitung und dem Vertragen dieser Elemente. Wenn man nun die vermutete Ausrichtung auf markante Sternenkonstellationen miteinbezieht, kann man sich nur ehrfürchtig verneigen.

Danach besuchten wir noch die restaurierte Ta’-Kola-Windmühle, erbaut 1725, das heute ein Mühlenmuseum beherbergt. Ein nostalgisch-sentimentales Gefühl hinterlässt die Schautafel, die den Lebensweg des letzten Müllers auf Gozo zeigt.

Eine besondere Station gab es dann noch in Xagħra: Xerri’s Grotto. Der Großvater des heutigen Eigentümers stieß bei Brunnengrabungsarbeiten auf eine Tropfsteinhöhle. Welchen Stellenwert sauberes Wasser auf Gozo hat, zeigt sich aus dem Fakt, daß die beeindruckende Höhe zunächst ignoriert wurde und zuerst weiter nach Wasser gegraben wurde. Den Brunnenschacht findet man auch heute noch, er ist funktionsfähig und versorgt das Gebäude mit Brauchwasser. Es wird eine private Führung angeboten, und diese ist nicht nur wegen der Höhle, sondern auch aufgrund einer gewissen Schrulligkeit des Eigentümers lohnenswert.

Es war schon relativ spät, es wir wieder in Victoria ankamen und wir nutzen die anbrechende blaue Stunde noch, um die Zitadelle zu erkunden. Wir sahen uns kurz in der Kathedrale Mariä Himmelfahrt um und schlenderten dan auf den Mauern der Befestigungsanlage, von wo aus man den besten Blick über die Stadt hat.

Am Abend haben wir uns für Salatvariationen im Piazza Café direkt vor der Basilika San Ġorġ entschieden, wo ich von einer Katze gebissen wurde aber den Salat heroisch verteidigen konnte.